Virtual Suns – Raphael Fischer Dieskau

18 Boxen werden immer wieder neu Assembliert. In jeder einzelner Box scheint die Sonne, anhand einer LED die 98% des Sonnenlichts (im sichtbaren Bereich) reproduziert. Eine Fresnel Linse – ursprünglich für Leuchttürme erfunden, heute oft in Bildschirmen – biegt die Lichtstrahlen, und schafft die 3 Dimensionale Illusion einer leuchtenden Kugel, welche sich je nach Blickwinkel verändert. Die Lichttemperatur ist die des Sonnenuntergangs, die Strahlen parallelisiert, lassen eine Atmosphäre entstehen die zum entspannen und sich Sonnen einlädt. Die 18 Sonnen sind als Transportkisten getarnt, sind Sonne-to-go, sind der Versuch der Menschen das zu kontrollieren, was uns hat werden lassen. In jedem neuen Raum, bei jeder neuen Ausstellung im stetigen Wandel, das Modulare an dieser Arbeit sorgt dafür, dass sie sich stets anpassen, immer wieder neuen Formen annehmen, und auch noch beim zehnten Mal überraschen kann. Zuerst hingen die Sonnen an einer Wand, Kreis beziehungsweise Kreuzförmig angeordnet, einmal bei großen Fenstern, einmal im Keller. Dann wurden sie selbst zur Wand, zum Horizont ohne Himmel, stets untergehende Sonnen vor einer Salzwüste. Zuletzt waren sie noch so, wie sie transportiert werden, als ob hingestellt und nicht mehr abgeholt. Für Modus Konzept sind sie zur Säule geworden, aus der Fläche, über die Horizontale und das Quadrat, nun endlich zur Vertikalen, strahlen sie über den Alten Markt in Potsdam, ob bei Sonne, Regen oder Schnee, bei Helligkeit oder Dunkelheit, (wie) ein Leuchtturm.

R.F.Dieskau

Night on Earth – Sebastian Kommerell

Die Kunst von Sebastian Kommerell entsteht und entstand immer aus der Anschauung heraus. Die neueren Arbeiten von ihm sind allerdings eher zu begreifen wie ein aufgeführtes Musikstück.
Ein herausragendes Ereignis aus seinem von vielen Reisen geprägten Leben verdichtet er zu einem Klangbild, was in vielen Schichten und in aufwendiger Drippingtechnik in Farbe inszeniert wird.
Das hier ausgestellte Bild ” Night on Earth” ist der Blick auf die Stadt Mumbai in der Nacht aus einem Flugzeugfenster heraus aus dem Jahre 2016. 
Das Lichtermeer der Stadt und die Sterne, die hinter der abgeschnittenen Weltkugel zu erahnen sind, lassen eine Art orchestrale Farbsymphonie entstehen, in die der Betrachter eintauchen kann.

Digital Art No.01 – [modus]

Die ausgestellte Projektion basiert auf einer physikalischen Simulation.

Das Ziel des Projekts war es das Sonnensystem mit dessen Planeten, Monden und Asteroiden zu simulieren. Dazu werden zu jedem Zeitschritt die Einflüsse aller Objekte auf alle Objekte berechnet und dargestellt. Startdatum und Länge der Simulation sind einzustellen, wobei das Programm die Anfangsstadien der Objekte durch das Webinterface HORIZONS der NASA erhält.

In der ausgestellten Version ist zudem ein Objekt mit einer sehr hohen Masse von 1030 kg eingefügt und schwarz gekennzeichnet. Dieses verändert die bekannte Konstellation der Planeten über Zeit. Es entstehen neue Muster und Systeme. Planeten werden aus dem System geschleudert. Komplexität und Unbeständigkeit dominieren.

Das Projekt ist eins in einer Reihe von vielen, welche die Kunst und die Astrophysik vereinen. Simulationen, NFTs und vieles mehr sind Bestandteil dieser.

Ausschnit der ausgestellten Arbeit
Musikalische Begleitung – Sebastian Kommerell und Harold Mahl

Sebastian Kommerell – Piano

Harold Mahl – Saxophon

Die beiden Musiker und Künstler Sebastian Kommerell und Harold Mahl verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft, die sie auch schon nach New York führte, wo sie auf den Spuren des Jazz durch die Clubs von Harlem zogen.